Wie funktioniert ein Drehmomentschlüssel?
In unserem letzten Blog, haben wir Ihnen erklärt, was ein Drehmomentschlüssel ist und wofür man ihn verwenden kann. In diesem Blog erklären wir, wie ein Drehmomentschlüssel funktioniert und wie man ihn am besten verwenden kann.
Wenn man mit einem Drehmomentschlüssel arbeitet, ist es wichtig das man weiß, ob er nach links und rechts oder ausschließlich nach rechts gedreht werden kann. Manche Bolzen und Muttern sind linksdrehend (linkssteigendes Gewinde). Für diese Art Bolzen / Muttern muss man einen Drehmomentschlüssel verwenden, der nach links und rechts gedreht werden kann. Sollten Sie mit “normalen” Bolzen arbeiten, dann ist ein rechtsdrehender Drehmomentschlüssel ausreichend.
“Wenn die Spannung der Feder steigt, vergrößert sich die Anzugskraft des Drehmomentschlüssels. Je stärke die Feder, desto mehr Anzugskraft (Nm) der Schlüssel ausüben kann.”
Ein Drehmomentschlüssel ähnelt sich in seinem Funktionieren einem Ring- Maulschlüssel oder einer Ratsche. Sie werden zum Lösen, Festziehen von Bolzen und Muttern verwendet. Genau wie eine Ratsche, ist der Drehmomentschlüssel mit einem Ratschenmechanismus ausgerüstet. Die Ratsche kann nach rechts Kraft ausüben, aber nicht nach links. Hierdurch kann man, im Gegensatz zum Ring- oder Maulschlüssel, den Schlüssel auf der Mutter oder dem Bolzen lassen.
Trotzdem ist ein Drehmomentschlüssel anders als eine Ratsche. Mit einer Ratsche kann man immer Kraft ausüben, aber mit einem Drehmomentschlüssel kann das nur bis zu einem bestimmten, eingestellten Drehmoment (Nm). Hierdurch vorkommt man, dass der jeweilige Drehmoment eines Bolzen oder einer Mutter überschritten wird. Die Hebelwirkung der Ratsche funktioniert dank des massiven Griffs. Die Hebelwirkung des Drehmomentschlüssels liegt in der Feder. Wenn die Federspannung steigt, kann der Drehmomentschlüssel mehr Kraft ausüben. Desto mehr Spannung desto mehr Kraft. Allerdings muss die Feder für die jeweilige Kraft geeignet sein. Größere Drehmomentschlüssel haben eine größere Feder. Es kann mehr Spannung auf der Feder stehen und deshalb haben große Drehmomentschlüssel einen große Anzugsmoment. Es ist empfehlenswert, um sich nach dem Bereich eines jeweiligen Drehmomentschlüssels zu erkundigen.
Bevor man einen Bolzen mit einem Drehmomentschlüssel festzieht, muss man wissen was der Drehmoment des jeweiligen Bolzen ist. Bei Auto- und Motorradherstellern wird der Drehmoment in der Anleitung des jeweiligen Fahrzeugs vermeldet. Sollte das nicht der Fall sein, dann können Sie am besten Ihren Hersteller kontaktieren.
Jetzt müssen Sie die richtige Stecknuss auf den Drehmomentschlüssel befestigen. Die Antriebsgröße ist per Schlüssel unterschiedlich. Nicht jede Stecknuss passt auf ein und denselben Drehmomentschlüssel. Die erhältlichen Antriebsgrößen sind 1/4“, 3/8“, 1/2“, 3/8“ und 1”. Stecknuss-Sätze sind endlos auszubreiten.
Sie stellen den Drehmomentschlüssel auf den gewünschten Drehmoment ein und bewegen den ihn im Uhrzeigersinn (nach rechts). Dann mit dem Drehmomentschlüssel gleichmäßig langsam ziehen oder drücken. Es sollten keine Verlängerungen genutzt und auf Gelenkverbindungen verzichtet werden, diese verändern das eingestellte Drehmoment. Hier unterscheidet sich der Drehmomentschlüssel von einer Ratsche. Bei einer Ratsche können Sie den Bolzen anziehen, bis Sie selber keine Kraft mehr ausüben können. Ein Drehmomentschlüssel stoppt automatisch bei dem eingestellten Drehmoment. Sie können noch ziehen und drücken, aber der Schlüssel wird keine Kraft mehr auf den Bolzen oder die Mutter ausüben. Der Bolzen oder die Mutter ist jetzt mit dem eingestellten Drehmoment angezogen.
Nach dem Arbeiten mit einem Drehmomentschlüssel ist es wichtig, dass Sie die Feder entspannen. Sie müssen den Schlüssel auf den niedrigsten Drehmoment einstellen. Nur dann wird Genauigkeit behalten. Sollten Sie das nicht tun, dann wird die Feder “verbogen” und verliert der Drehmomentschlüssel seine Genauigkeit.
Möchten Sie mehr Auskünfte bezüglich eines Drehmomentschlüssels? Rufen Sie Datonas Experten an. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Written by Rintje Ritsma on 24 October 2022